| Die 10 km nördlich des Kreises Acýgöl gelegene Kleinstadt Tatlarin ist sowohl wegen
ihrer unterirdischen Stadt als auch wegen ihrer vielen Kirchen und baulichen Struktur
einer der interessantesten Plätze in Kappadokien. Die in dem von den Einheimischen kale
(Burg) genannten Hügel gelegene unterirdische Stadt wurde 1975 entdeckt und 1991 zur
Besichtigung freigegeben. Die Grösse der Räume in den zwei Etagen, die besichtigt werden
können, sowie die ausser in der unterirdischen Stadt Güzelyurt sonst in keiner einzigen
unterirdischen Stadt vorhandenen Toiletten, die Vielzahl der Kirchenräume und
Lebensmitteldepots lassen vermuten, dass es sich nicht um eine normale Wohnsiedlung,
sondern um einen riesigen Klosterkomplex oder eine militärische Garnison gehandelt hat.
Die Kirche steht am dem Abhang des vorerwähnten Hügels. Das zweiteilige
Kirchengewölbe hat einen (heute zerfallenen) Vorraum und zwei Apsiden. Die ziemlich gut
erhaltenen Fresken in den Farben ocker, lila und rot auf dunkelgrauem Grund sind durch
Streifen voneinander getrennt. Sie stellen an der Apsis Maria mit dem Kind, die Erzengel
Michael und Gabriel, Konstantin und Helena, die Verklärung, den Weg Jesu ins Reich des
Todes, die Reise nach Jerusalem, die Abnahme Jesu vom Kreuz und neun Heilige sowie den
Erbauer der Kirche dar. |
